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Chiplet für die Biotechnologie

06.08.2024
Drei Fraunhofer-Institute (IIS/EAS, IZM, ENAS) haben in Dresden das Chiplet Center of Excellence (CCoE) gegründet, eine Forschungsinitiative zur Förderung der Chiplet-Technologie. Diese Technologie bietet eine hohe Flexibilität beim Design elektronischer Systeme und gilt als Schlüsseltechnologie für die zukünftige globale Halbleiterindustrie. Ziel des CCoE ist die Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit und technologischen Souveränität durch die Entwicklung von praxistauglichen Arbeitsabläufen und neuen Evaluierungsmethoden für chipbasierte Systeme. In den ersten beiden Jahren liegt der Schwerpunkt auf Anwendungen in der Automobilelektronik, die Potenziale der Chiplet-Technologie reichen aber weit darüber hinaus, insbesondere in die Biotechnologie und Medizintechnik.

In der Biotechnologie könnten Chiplets bahnbrechende Innovationen ermöglichen, etwa durch die Entwicklung kompakter und leistungsfähiger medizinischer Geräte wie tragbare Diagnosesysteme oder implantierbare Sensoren. Der modulare Aufbau von Chiplets ermöglicht die Kombination verschiedener Funktionen wie Sensorik, Datenverarbeitung und Kommunikation in einem einzigen Gerät, wodurch maßgeschneiderte Lösungen und eine schnelle und kostengünstige Vor-Ort-Diagnostik möglich werden. Chip-basierte Systeme könnten auch neue Therapieansätze wie die Neurostimulation in der bioelektronischen Medizin unterstützen und personalisierte Medizinprodukte hervorbringen, die auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten sind. Durch die Senkung der Entwicklungskosten und die Verbesserung der Energieeffizienz könnten Chiplets die Entwicklung und Markteinführung neuer medizinischer Produkte beschleunigen und damit die Biotechnologie und Medizintechnik revolutionieren.

Artikel des "Fraunhofer" vom 06.08.2024