Heather Harrington erweitert das Team der Direktorinnen und Direktoren am Max-Planck-Institut (MPI-CBG) in Dresden. In ihrer Position wird sie auch das interinstitutionelle Zentrum für Systembiologie Dresden (CSBD) zusammen mit Partnern von der Technischen Universität Dresden und dem Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme leiten. Außerdem ist sie als Honorarprofessorin an die Fakultät Mathematik der TU Dresden berufen worden. Ihre Vision umfasst die Entwicklung neuer mathematischer Ansätze, um zusätzliches Wissen zu lebenden Systeme zu erhalten und zu verstehen, wie sie sich über verschiedene Größenordnungen hinweg selbstorganisieren. Sie ist außerdem Professorin für Mathematik am Mathematischen Institut der Universität Oxford, UK, und Fellow des St John's College Oxford.
„Wir sind hocherfreut, dass Heather Harrington sich entschlossen hat, unser Direktorium zu verstärken“, sagt Anne Grapin-Botton, geschäftsführende Direktorin des MPI-CBG. „Wir sind in der Lage, eine Vielzahl von Daten und Informationen über biologische Systeme zu sammeln, und Heathers mathematischer Ansatz wird entscheidend sein, um Struktur und Bedeutung aus diesen Informationen zu ziehen. Heather ist eine äußerst begabte Mathematikerin, die zweifellos neue Wege zur Lösung aktueller und künftiger Herausforderungen in der Biologie finden wird, weshalb wir so begeistert sind.“
„Ich bin hocherfreut, nun Teil der Max-Planck-Gesellschaft zu sein und Direktorin am MPI-CBG und dem CSBD zu sein“, sagt Heather Harrington. „Wir werden neue mathematische Rahmenkonzepte entwickeln, um die detaillierten und mehrdimensionalen Daten zu modellieren und zu analysieren, die wir mit der modernen Biologie erzeugen. Wir werden Technologien der nicht linearen Algebra entwickeln und anwenden, um komplexe räumlich-zeitliche Systeme zu analysieren, sowie Methoden der computergestützten Topologie, um die Form und Struktur hochdimensionaler Daten zu untersuchen. Ich kann es kaum erwarten, neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Forscherinnen und Forschern am Institut und in der breiteren Forschungslandschaft der TU Dresden und Sachsens zu entdecken.“
Heathers Forschungsgruppe wird mathematische Ansätze entwickeln, um biologische Systeme auf verschiedenen Ebenen - von Genen bis zu Geweben - zu verstehen. Aufgrund des abstrakten Charakters der Mathematik können die Methoden, die Heather und ihr Team entwickeln werden, auf viele verschiedene Systeme und Zusammenhänge angewendet werden. Die Möglichkeiten, Krankheiten in einem neuen Licht zu verstehen, sind enorm.
Heather war schon immer begeistert von der Anwendung neuer mathematischer Methoden auf biologische und medizinische Fragen. Sie sagt: „Ich habe während meiner gesamten beruflichen Laufbahn mathematische Modelle mit biologischen Daten kombiniert. Jetzt ist klar, dass es ein großes ungenutztes Potenzial gibt, um die Form und Struktur biologischer Daten zu verstehen. Indem wir die mehrstufigen und mehrdimensionalen Beziehungen zwischen verschiedenen Datentypen formaler charakterisieren, können wir Organismen auf verschiedenen Ebenen besser verstehen.“
Heather A. Harrington erhielt ihren Doktortitel 2010 von der Fakultät für Mathematik am Imperial College London. Nach Postdoc-Jahren am Imperial College London und am Mathematischen Institut in Oxford wurde sie 2017 außerordentliche Professorin und Royal Society University Research Fellow in Oxford, wo sie 2020 zur Professorin für Mathematik ernannt wurde. Sie ist Mitglied des St. John's College als Research Fellow in Mathematik und Naturwissenschaften und des Wellcome Centre for Human Genetics als assoziierte Forschungsgruppenleiterin. Im Oktober 2023 wechselte Heather als Direktorin an das MPI-CBG und das Zentrum für Systembiologie Dresden. Ihr Forschungsinteresse gilt der angewandten Algebra, dynamischen Systemen, Netzwerken, der topologischen Datenanalysen und der Systembiologie. Ihre Forschungsgruppe entwickelt mathematische Ansätze zur Erforschung von Problemen in den Natur- und Medizinwissenschaften. Sie erhielt mehrere renommierte Auszeichnungen wie den Whitehead Prize der London Mathematical Society im Jahr 2018 oder den Philip Leverhulme Prize im Jahr 2020, für Fortschritte bei der Analyse von verrauschten Daten. Sie war Co-Preisträgerin des Adams-Preises 2019 der University of Cambridge.
Pressemitteilung des "idw - Informationsdienst Wissenschaft" vom 13.11.2023