Während der Bestrahlung nimmt das Gerät kontinuierlich Bilder des Tumors und der umliegenden Organe auf. Aus diesen Bildern wird ein aktueller Bestrahlungsplan berechnet, der Positions- und Größenänderungen des Tumors sofort berücksichtigt. Bisher waren dafür zeitaufwändige zusätzliche CT-Aufnahmen und neue Bestrahlungspläne notwendig. Durch den Echtzeitabgleich entfällt dieser Zwischenschritt, was eine noch gezieltere und schnellere Behandlung ermöglicht.
Für Prof. Nils Nicolay, Direktor der Klinik für Strahlentherapie, ist das ein großer Fortschritt in der personalisierten Krebstherapie. Die Bestrahlung kann nun optimal auf die individuelle Anatomie des Patienten abgestimmt werden, was die Heilungschancen erhöht und das Risiko von Nebenwirkungen verringert.
Derzeit wird der neue Linearbeschleuniger für hochpräzise Bestrahlungen genutzt, bis in einigen Monaten das komplette System auf den adaptiven Modus umgerüstet ist. Mit der Inbetriebnahme verfügt das UKL nun über zwei moderne Halcyon-Geräte, die ältere Modelle ersetzen. Der leitende Medizinphysiker PD Dr. Christos Moustakis betont, dass die neuen Technologien dem neuesten Stand der Technik entsprechen und eine noch effizientere und patientenfreundlichere Krebstherapie ermöglichen.