Mit Tempo MedTech-Innovationen auf den Markt bringen

07.04.2025
MedTech-Accelerator medical:forge Leipzig unterstützt zum vierten Mal neue Startups
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Leipzig, 7. April 2025. Innovative MedTech-Lösungen brauchen nicht nur brillante Ideen, sondern auch professionelle Unterstützung, um zur Marktreife zu gelangen und den Markteintritt erfolgreich zu schaffen. Dabei ist „Tempo“ entscheidend, damit Startups auf diesem herausfordernden Weg nicht die Puste ausgeht. Damit das nicht passiert, dafür sorgt der MedTech-Accelerator medical:forge Leipzig mit einem speziellen Programm.

Frau Berger sitzt in ihrem Sessel am Fenster des Pflegeheims und beobachtet die Vögel im Garten. Die 72-Jährige fühlt sich ungewöhnlich müde, ihre Gedanken schweifen ab. Es geht ihr nicht gut, doch sie möchte niemandem zur Last fallen – also ruft sie keine Pflegekraft. Zum Glück erkennt ein neuartiges, innovatives Gerät des Unternehmens Neteera ihr Unwohlsein in Echtzeit. Pflegekraft Frau Semmar eilt daraufhin sofort in Frau Bergers Zimmer, um nach ihr zu sehen.

Das Problem unbemerkter oder nicht erkannter Veränderungen

Frau Berger und Frau Semmar sind fiktive Figuren – doch das zugrunde liegende Problem ist real und weit verbreitet: Ob in der Pflege oder im Krankenhaus – Veränderungen lebenswichtiger Funktionen bleiben oft unbemerkt oder werden nicht angezeigt, wenn Patient:innen gar nicht oder nur temporär mit Überwachungssystemen verbunden sind. Das israelische Startup Neteera hat sich dieses Problems angenommen und ein Gerät zur kontinuierlichen Überwachung von Vitalparametern entwickelt. Es erkennt Veränderungen frühzeitig und ermöglicht ein schnelles Eingreifen – ganz ohne direkten Patientenkontakt.

Von der Idee zur Marktreife: ein Weg voller Hürden

Doch eine innovative Idee allein reicht nicht aus, um ein medizinisches Problem zu lösen und damit im Markt erfolgreich zu sein. Medizintechnologische Innovationen müssen ihre Wirksamkeit und Zuverlässigkeit in umfangreichen Tests nachweisen, offizielle Zulassungen durchlaufen und das Vertrauen medizinischer Einrichtungen gewinnen. Dieser Prozess ist langwierig und kostenintensiv – viele Startups scheitern daran. Fehlt ihnen die nötige Ausdauer, bleibt die Innovation in der Entwicklungsphase stecken und schafft gar nicht erst den Markteintritt.

medical:forge Leipzig macht Tempo für MedTech-Innovationen

Dass Neteera diese Hürden meistern und sein Produkt erfolgreich im deutschen Gesundheitsmarkt platzieren konnte, ist nicht zuletzt dem Accelerator medical:forge Leipzig zu verdanken. Der spezialisierte MedTech-Accelerator aus Sachsen unterstützt Startups mit gezielter Förderung, Fachwissen und starken Netzwerken – und sorgt dafür, dass es vorangeht. Denn jeder Verzug beim Markteintritt bedeutet im MedTech-Bereich enorme Kosten – und kann Innovationen ausbremsen.

Der Accelerator stellt sicher, dass MedTech-Startups in kürzester Zeit Zugang zu den richtigen Partnerschaften erhalten, um den Markteintritt zu beschleunigen. So profitierte Neteera beispielsweise frühzeitig von Kooperationen mit renommierten Kliniken, die potenzielle Studienstandorte darstellen. Darüber hinaus erhielt das Startup umfassende Unterstützung in den Bereichen Business Development, Gründung einer deutschen Tochtergesellschaft, Personalgewinnung, Marktanalyse und gezieltes Marketing. Auch begleitete medical:forge Leipzig Neteera zu wichtigen Branchenevents, wo das Unternehmen seine Innovation Investor:innen, potenziellen Partnern und medizinischen Fachkräften in ganz Deutschland vorstellen konnte.

medical:forge Batch 4: Sechs neue Startups

Dank dieser umfassenden Unterstützung konnte Neteera seine Technologie in kürzester Zeit erfolgreich im deutschen Markt platzieren – ein Erfolg, den die medical:forge Leipzig nun mit einer neuen Generation an Startups wiederholen möchte. Dazu hat sie am 1. April 2025 die vierte Runde („Batch 4“) mit einjähriger Laufzeit gestartet.

Teilnehmen werden sechs Startups, darunter das Leipziger Unternehmen Meliodays, das die erste nicht-hormonelle, lokale Schmerztherapie zur Behandlung von Menstruationsbeschwerden entwickelt. Healyan, ursprünglich aus Barchfeld-Immelborn und bald in Leipzig ansässig, arbeitet an einer neurologischen Stimulationstechnologie zur Behandlung von Alzheimer und anderen Erkrankungen. Aus Israel kommt Sealantium, ein Unternehmen, das innovative Lösungen für chirurgische Wundversorgung und Hämostase bei minimalinvasiven Eingriffen entwickelt. Das finnische Startup MedicubeX hat mit der „eHealth Station“ eine nicht-invasive Lösung zur Erkennung von Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickelt – ein Beitrag zur Prävention und zur Entlastung des Pflegesystems. VitroScan aus den Niederlanden analysiert mit Hilfe von KI und ex vivo 3D-Mikrotumortests die Wirkung von Behandlungen auf individuelle Patient:innen – für fundierte, wirtschaftlichere Therapieentscheidungen. Ein weiteres Startup wird in Kürze bekannt gegeben.

Welcome Week: Austausch, Wissenstransfer und Netzwerken

Zum Auftakt von Batch 4 veranstaltete die medical:forge Leipzig eine Welcome Week, die den teilnehmenden Startups wertvolle Brancheneinblicke und Networking-Möglichkeiten bot. Den Auftakt machte eine Einführung in das deutsche Gesundheitssystem durch das unabhängige Leipziger Forschungsinstitut wig2, das sich auf Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung spezialisiert hat. Ein weiteres Highlight war der Vortrag von Sebastian Alexander, Mitgründer des MedTech-Unternehmens VivoSensMedical, der über die praktischen Anforderungen von Krankenkassen an innovative Gesundheitslösungen sprach. Nadine Leistner, erfahrene Spezialistin für klinische Studien, führte in die klinische Validierung ein – eine Grundvoraussetzung für den Marktzugang medizinischer Produkte. Beim World Café konnten sich die Startups mit wichtigen Partner:innen des medical:forge-Netzwerks austauschen – darunter das Universitätsklinikum Leipzig, das Klinikum St. Georg Leipzig, die Stadt Leipzig, das Logistikunternehmen Cencora World Courier, der Biotechnologieanbieter Promega, die Kanzlei Battke Grünberg, die Wirtschaftsförderung Sachsen, der Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS), die Designagentur WILD Design und das Institut wig2. Zum Abschluss der Welcome Week lud die medical:forge Leipzig zu einer Networking-Party ein. In entspannter Atmosphäre konnten die teilnehmenden Startups wertvolle Kontakte knüpfen, Ideen austauschen und sich mit etablierten Akteuren der MedTech-Branche vernetzen.

Die Zukunft gestalten – mit medical:forge Leipzig

Mit Batch 4 setzt die medical:forge Leipzig erneut auf innovative Startups, die das Potenzial haben, das Gesundheitswesen nachhaltig zu verändern. Die nächste Generation MedTech-Pioniere ist bereit, in die Fußstapfen von Neteera zu treten – ein Unternehmen, das inzwischen weitere Meilensteine erreicht hat: Kürzlich erhielt das Startup die CE-Kennzeichnung nach Klasse IIa der europäischen Medizinprodukteverordnung (MDR) für sein innovatives Remote Patient Monitoring (RPM)-System – nachdem das Gerät bereits 2024 die Zulassung der US-amerikanischen FDA erhalten hatte. Diese Zertifizierung bestätigt Sicherheit und Leistungsfähigkeit der Neteera-Technologie und ebnet den Weg für einen breiten Markteintritt in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Aktuell wird das System erstmals in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Halle (Saale) evaluiert – ein wichtiger Schritt für die Einführung der kontaktlosen Patientenüberwachung in Pflegeeinrichtungen und Kliniken.

 

Kontakt:

Bitte hierfür medicalforge@leap-up.com verwenden.

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Bilder zur Veranstaltung (Credits: Philipp Kirschner) finden Sie hier.

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