Richtlinie zur Förderung von Forschungsvorhaben zur Bioökonomie für "Neue biotechnologische Prozesse auf der Grundlage mariner Ressourcen – BioProMare" im Rahmen der "Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie 2030"

30.08.2018

1 Förderziel und Zuwendungszweck, Rechtsgrundlagen

1.1 Förderziel und Zuwendungszweck

Mit der Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie (NFSB) 2030 fördert die Bundesregierung seit dem Jahr 2010 die Etablierung einer nachhaltigen, biobasierten Wirtschaft. Daran knüpft sich die Vision einer modernen, an natürlichen Stoffkreisläufen orientierten, biobasierten Wirtschaftsweise, die unsere natürlichen Lebensgrundlagen bewahrt. Die Bioökonomie zielt auf die breite Anwendung biologischen Wissens und die Nutzung erneuerbarer, biologischer Ressourcen in allen Wirtschaftssektoren und der Gesellschaft ab. Die für den Transformationsprozess zur Bioökonomie notwendigen Technologien und systemischen Innovationen stellen dabei wesentliche Treiber im Kontext des Entwicklungsprozesses dar.

In der Biotechnologie als einer Enabling Technology und eines Pfeilers der Bioökonomie findet ein breites Spektrum naturwissenschaftlich-technischer Methoden und Verfahren Anwendung. Mit ihrer Hilfe sollen neue Produkte, Dienstleistungen und Verfahren entwickelt werden. Unabhängig von den bereits etablierten Methoden und Verfahren existieren in Deutschland Bereiche und Organismen, deren Potenziale für die Bioökonomie aktuell nicht konsequent ausgeschöpft werden. Hierzu gehören die Chancen und Möglichkeiten, die die Biologie der marinen Lebensräume bietet. Gleich anderen Habitaten, zeichnen sich marine Habitate durch ein hohes Maß an Biodiversität und mitunter extreme Umweltbedingungen aus. In der Konsequenz haben sich mannigfaltige Organismen mit hochspezialisierten meta­bolischen Fähigkeiten und spezifisch adaptierten Strukturen entwickelt. Diese Eigenschaften, Fähigkeiten und Strukturen bieten die biologische Grundlage, um mithilfe wissenschaftlicher Forschungsansätze optimierte und/oder neue Produkte mit hoher Wertschöpfung zu entwickeln.

Werden marine Organismen in biotechnologischen Prozessen eingesetzt, ergeben sich daraus spezifische Anforderungen an die Prozessgestaltung. Oftmals weichen die Anforderungen hierbei von denen terrestrischer Organismen stark ab. Daraus leitet sich die Überlegung ab, dass neuartige Ideen zur Etablierung, Adaption oder Weiterentwicklung des biotechnologischen Werkzeugkastens eine Voraussetzung für die wirtschaftlich erfolgreiche Anwendung mariner Bioressourcen sind. Sie stellen eine wichtige Voraussetzung für die Nutzbarmachung des wirtschaftlichen Potenzials mariner Ressourcen dar.

Im Rahmen der Fördermaßnahme "Neue biotechnologische Prozesse auf der Grundlage mariner Ressourcen – BioProMare" fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Forschungsprojekte, die das bisher wenig untersuchte biotechnologische Potenzial des marinen Lebensraums erkennen, erforschen und nutzen. Das über­greifende Ziel der Förderung besteht darin, neue biologische/biotechnologische Prozesse zu erforschen und das gewonnene Wissen anzuwenden. Mithilfe der gewonnenen Erkenntnisse wollen wir neue Produkte und Dienstleistungen konzipieren, die den Transformationsprozess hin zur Bioökonomie unterstützen als auch zu einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit dieser nachhaltigen Wirtschaftsweise beitragen.... Mehr

Quelle: Bekanntmachung des BMBF vom 13. August 2018; Bundesanzeiger vom 27. August 2018

 

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